Michael
Was möchtest du zu dir persönlich sagen?
Ich lebe seit 25 Jahren in München. Beruflich prüfe ich Ökobilanzen. Ehrenamtlich engagiere ich mich für mehr Klimaschutz in Initiativen wie dem Klima Puzzle, den Parents for Future oder dem Klimatreff Giesing. Zum Ausgleich mache ich Sport an der frischen Luft beim Stangenpark an der Isar, gehe gerne wandern, tanzen und versuche mich als Gemüsegärtner an einem Hochbeet.
Wie hat sich dein Umwelt-/Klima-/Naturbewusstsein entwickelt? Was macht dich zum “Klimachampion”?
Als Kind der von Waldsterben und Tschernobyl geprägten 80-er Jahre war mir die Schutzbedürftigkeit der Umwelt schon bewusst. Erst die täglich berichteten Waldbrände und Überschwemmungen in den Nachrichten, das eigene Erleben von abgestorbenen Fichtenwäldern und schneearmer Winter als Folgen der Klimaerhitzung haben mich zu einem grundlegenden Lebenswandel veranlasst: Wechsel von den Stadtwerken zu einem wirklich grünen Strom- und Gasanbieter, berufliche Neuorientierung von der Automobilindustrie in die Ökobranche, Abschaffung des Autos zugunsten von entspannter Mobilität mit ÖPNV, Ernährung nach der Planetary Health Diet mit regionalen, saisonalen Bio-Lebensmitteln aus einem Genossenschaftsladen, dem FoodHub, Urlaub bevorzugt daheim. Jetzt liegen mein jährlicher Stromverbrauch bei 457kWh und meine geschätzten Pro-Kopf-Emissionen bei rund 6 Tonnen CO2 – bin ich ein Klimachampion?
Wie bist du zu Leocor/Klimainitiative München gekommen und warum engagierst du dich ausgerechnet da?
Es macht mehr Spaß und ist wirksamer, in Gemeinschaft, als Team sich für mehr Umwelt- und Naturschutz einzusetzen. Nach der persönlichen Transformation wollte ich in der Nachbarschaft Mitstreiter*innen finden und Dinge positiv verändern. Das Konzept der Klimainitiative München und ihr vielfältiges Themen-Angebot haben mich motiviert, einen Klimatreff in Giesing mit anderen Giesingern aufzubauen.
Was ist dein Lebensmotto bei Umwelt, Natur und Klima? Welcher Gedanke hilft dir in schwierigen Phasen?
Eine Art abgewandelter Kant’scher Imperativ: So leben und handeln, dass alle Menschen auf der Welt innerhalb der planetaren Grenzen auf vergleichbare Weise gut leben können.